Asiatisches Flair in ehemaligem Kloster
Wo einst die Mönche durch die Gänge wandelten ist heute das 5* Luxushotel der Mandarin Oriental Group eingezogen.
Mandarin Oriental Prag
Das Kloster, aus dem 14. Jahrhundert, wurde behutsam restauriert. Die Verwurzelung des alten Gemäuers mit der Geschichte ist – trotz modernster Technik und apartem Design – wunderbar erhalten geblieben. So speist der Gast im angesagten Spices Restaurant unter einer herrlichen Renaissance-Gewölbedecke. Indirekte Beleuchtung, goldschimmernde Akzente und das moderne Ambiente setzen die historischen Räume gekonnt in Szene.
Dazu passen die köstlichen Kreationen asiatischer Fusion-Küche von Chefkoch Jiří Štift. Nach vielen Asienaufenthalten kehrte er in heimatliche Gefilde mit „spicy“ Rezepten im Gepäck zurück, um die Gäste auf eine Reise durch ungeahnte Gewürzkombinationen zu entführen. Spices avancierte in kürzester Zeit zum besten Restaurant Prags.
Aus Klosterzellen wurden Hotel-Suiten
Heute wie damals bewahren die altehrwürdigen Mauern die besinnliche Stille. Aus den kleinen, kargen Klosterzellen sind 99 sehr geräumige Zimmer mit großen Bädern und luxuriöse Suiten entstanden. Wahre Schmuckstücke sind die sich im Barockflügel befindenden “Moser Diamond Suites”, benannt nach Leo Moser und Ludwig Moser. Der Klostercharakter wurde durch den Erhalt mehrerer kleiner „Mönchszellen“ beibehalten. Eine weitere Besonderheit ist die kostbare Ausstattung: exquisite Kristallaccessoires und Dekorationen von Moser, Tschechiens führender Kristallmanufaktur.
Ebenso einzigartig ist die Oriental Suite, die auf dem Dach der ehemaligen Kirchenruine aus der Renaissancezeit ruht, oder die ebenfalls im historischen Barockteil gelegene elegante Lazar Suite, die, je größer die Familie ist, mit einer weiteren zusammen gelegt werden kann. Den ultimativen Logenplatz über die „Goldene Stadt“ bietet jedoch die „Presidential Penthouse Suite“.
Vom Speisesaal zum Ballsaal
Wo einst die Mönche speisten wird heute getanzt. Der Ballsaal imponiert nicht mit seiner Größe wohl aber mit seiner Höhe – die Gewölbedecke erreicht die stattliche Höhe von 6,5 Metern. Im klösterlichen Wandelgang wird zwischen mächtigen Barocksäulen der Apéritif kredenzt. Die tschechischen Biere sind weltbekannt. Der Beer Sommelier weiß alles zur Geschichte und Herstellung des braunen Gebräus. Im Weinkeller, in den Tiefen des Kellergewölbes, ist ein Beer Tasting ein „beeriges“ Erlebnis.
Die goldene Stadt Prag zu Fuß erkunden
Über kopfsteingepflasterte Gassen geht es vom Mandarin Oriental Prague, gelegen im ruhigen Stadtteil Mala Strana, direkt zu den berühmten Sehenswürdigkeiten. Auf der berühmten Karlsbrücke mit ihren imposanten Barock-Statuen ist der Spaziergänger nie allein. Als die größte Burg der Welt, gilt die Prager Burg, die über die Jahrhunderte mit immer neuen einander verbundenen Gebäuden stetig gewachsen ist.
Die Josefstadt, das ehemals jüdische Viertel, ein Muss. Die Spuren jüdischen Lebens sind allgegenwärtig. In der baumgesäumten Prachtallee haben sich viele bekannte Nobellabels angesiedelt. Wer die Altstadt verlässt geht gleich nach dem imposanten Bau des National Theatre direkt auf das „Tanzende Haus“ zu. Hier gehen die Meinungen sehr auseinander. Schön oder hässlich? Von den Pragern bekam es den Beinamen Ginger & Fred und das klingt schon wieder nach Schönheit.
Tiefenentspannung in der Renaissance Kapelle
Inkognito im Bademantel gelangt der Gast durch einen mit dem Hotel verbundenen unterirdischen Gang zum Spa. Durch den Garten kommend ist auch eine Option. Was einst das Kirchenschiff war ist heute die lichtdurchflutete Lobby, des weltweit einzigen Spa, das sich in einer ehemaligen Renaissance Kapelle befindet. Beim restaurieren wurden sogar Reste einer gotischen Kirche ausgegraben, die nun unter einem Glasboden zu sehen sind. In den einzigartigen, bogenförmigen Räumen wird eine exklusive Auswahl verwöhnender Treatments – um Stress abzubauen, zu entspannen und zu revitalisieren – angeboten.
Viele Baumeister haben die Stadt an der Moldau über die Jahrhunderte hinweg mit prachtvollen Bauten geprägt. In keiner Stadt der Welt gibt es so viele Bauwerke, in der die unterschiedlichsten Epochen miteinander verflochten sind. Seit 1992 gehört die Altstadt zum Unesco-Weltkulturerbe. Wo kann der Gast der Geschichte näher sein, als im Mandarin Oriental Prague einem ehemaligen Kloster.
Martina Manikowski
Photos: Mandarin Oriental Prague, celesQue