Vater Gottfried ist ausgebildeter Wanderführer – ein wandelndes Lexikon und Geschichtenerzähler par excellence. Er lässt es richtig gruseln bei einer Laternenwanderung durchs nächtliche Kastelruth. Gottfried ist nie um eine Anekdote verlegen, spornt an beim Schneeschuhwandern, dass es ja nur noch zwei Stündchen bis zum Mittagessen auf der Arnikahütte dauert. Und weiter geht es schnaufend durch den tiefen Schnee. Seine Kondition ist top. Unsere lässt doch etwas zu wünschen übrig. Wir kommen trainierter wieder!!!
Die Puflatsch-Umrundung auf der Seiser Alm ist im Winter ein traumhaftes Erlebnis mit unbeschreiblich schönen Panorama-Aussichten. Einen riesigen Spaß macht die Rodelabfahrt zurück ins Tal. Eine gute Übung für ein nächtliches Mondscheinrodeln. Und wieder weiß Vater Gottfried sagenumwobene Gipfelgeschichten zum Besten zu geben.
Autos dürfen tagsüber, aus Umweltgründen, nicht auf die Seiser Alm fahren. Wer es, von den Einheimischen, bis acht Uhr morgens nicht geschafft hat muss den Bus nehmen – wie die Touristen. Nach Saltria, einem sehr kleinen Ort auf der Seiser Alm, darf man abends mit dem Auto fahren. Von dort geht es mit der Schneekatze zur Mahlknechthütte. Warme Kleidung ist ein Muss. Zu viel von dem köstlichen Glühwein sollten die Rodler nicht konsumieren.
Die Rodelfahrt zurück nach Saltria findet in völliger Dunkelheit statt. Von unheimlich bis romantisch. Manchmal blinzelt der Mond durch die schneebedeckten Bäume. Aber zum Glück leuchtet die Stirnlampe hell genug. Damit, nicht aus Versehen die „Abkürzung“ genommen wird – statt der Kurve, geradeaus gerodelt wird. Man würde unweigerlich im Nirgendwo-Winter-Wonderland landen.
Diese wunderbaren Rodel- und Schneeschuherlebnisse sind für Nicht-Skifahrer ein phänomenales Abenteuer. Skifahrer kommen in der Ortsgemeinde Kastelruth – Seiser Alm voll auf ihre Kosten. Von einfach bis hin zu schwierig findet jeder seine dementsprechende Abfahrtsroute.