Luxusmodebrand von 1839
Die Modemarke Gebr. Manheimer wurde 1839 von Valentin Manheimer und zwei seiner Brüder gegründet. Die drei Gründer zählten damals zu einer der bekanntesten Jüdischen Familien der Stadt.
Ehemaligen Luxusmarken wieder Leben einhauchen
Dieser innovativen Aufgabe stellen sich die Partner der Jandorf Holding Group GmbH Lothar Eckstein, Matthias Düwel, Christian Boros, Ingo Brinkmeier und Martin Picherer. Den Auftakt machte die Holding im November mit Manheimer Berlin, im Lapidarium Berlin. Weitere in Vergessenheit geratene Luxusmarken werden folgen.
Die faszinierenden Geschichten der einstigen familiengeführten Unternehmen im geschäftigen Berlin stoßen nicht nur national sondern auch besonders international auf ein großes Interesse. Andreas Valentin, der Ururenkel des Gründers Valentin Manheimer, lebt in Brasilien, wohin die Familie während der Naziherrschaft emigrieren musste. Um sich dem Projekt mehr zu widmen kehrt Andreas Valentin zeitweilig nach Deutschland zurück.
Der Grundstein für Mode wurde in Berlin gelegt!
Das gesamte Projekt entstand durch das Interesse der Jandorf-Gründer an der Stadtgeschichte. Nach seinem Umzug von Westdeutschland nach Berlin sagte Eckstein:
Ich habe mich privat für die Idee interessiert. Es ist schwer, die Vergangenheit hier nicht zu bemerken – man “stolpert” an jeder Ecke darüber.
(Stolpersteine, 1996 von dem Künstler Gunter Deming initiiert. Die Messingsteine erinnern an Menschen, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Anm. der Redaktion). “Und das hat mich zunehmend interessiert .“
Besonders bemerkenswert fand er, dass es 1933 in der deutschen Hauptstadt rund 2.700 Bekleidungsunternehmen mit ca. 90.000 Beschäftigten gab. Mehr als drei Viertel befanden sich in jüdischem Besitz. Nach der Machtübernahme der Nazis waren bis 1939 nur noch 150 Betriebe übrig geblieben. Ready-to-Wear wurde eigentlich in Deutschland erfunden, meinte Eckstein:
Man könnte sogar so weit gehen und sagen, es war die Basis für die gesamte Modebranche weltweit.
Photos: Christian Schwarzenberg