Beeindruckendes OEuvre an Schwarz-Weiß-Kreationen
In der Fotoausstellung sind Arbeiten aus der umfassenden Kunstsammlung von Udo Krollmann sowie der Gallery Kahmann in Amsterdam und Rotterdam zu sehen. Rund 60 Werke renommierter Fotografen wie Marcus Schaefer, Albert Watson, Walker Evans, Rutger ten Broeke, Neeltje de Vries, Sara Punt und dem Duo Schilte & Portielje werden gezeigt.
In enger Zusammenarbeit mit den Fotografinnen und Fotografen hat Roy Kahmann in den letzten zwei Jahrzehnten die eindrucksvollen Fotografien zusammengetragen. Der Fokus der Schwarz-Weiß-Fotografien liegt auf dem in der Kunst immer wiederkehrenden Thema des unverhüllt Schönen.
Die Kahmann Krollmann Collection
Mit der Fotoausstellung „die nackte Wahrheit“ eröffneten der Unternehmer und Kunstsammler Udo Krollmann und der niederländische Galerist Roy Kahmann eine Pop-up-Galerie in Berlin. Die Schwarz-Weiß-Fotos sind bis in den Mai hinein zu sehen.
Diese Sonderausstellung ist der Beginn auch mit einer Galerie in Berlin als Standort vertreten zu sein. Neben den Dependancen in Amsterdam und Rotterdam. Die Galerieräume im pulsierenden Westberlin – Hohenzollerndamm Ecke Uhlandstraße – werden wechselnde Ausstellungen zeigen und exklusiven Events gewidmet sein.
Marcus Schäfer
drückt mit seiner Kunst seine inneren Seelenzustände aus. Durch das Erkunden von Intimität, Sensibilität und Abstraktion widerlegt der in Paris lebende Deutsche die Annahme, Schwarz-Weiß-Fotografie sei altmodisch. Schwarz ist bei ihm ein Faktor der Verletzlichkeit, Weichheit und verleiht ihm dadurch ganz neue Bedeutungsebenen.
Albert Watson
Der schottische Fotograf – der Meister der Promi-Porträts – hat mit einigen der ikonischsten Aufnahmen von Mick Jagger, Jack Nicholson, David Bowie und Prince den Zeitgeist der Popkultur festgehalten. Als Modefotograf portraitierte er in den 1990er Jahren über 100 Cover für die Vogue mit Modelstars von Kate Moss bis Christy Turlington. In Watsons Werken ist Nacktheit geprägt durch ein antagonistisches Spiel von Stärke und Verletzlichkeit, Erotik und Scham, Lust und Sucht.
Neeltje de Vries
fokussiert die weibliche Schönheit. Sie möchte die Rezipienten ihrer Bilder berühren und ihnen Geschichten erzählen. Geschichten zwischen Reibung und Macht, Befriedigung und Verstörung.
Sara Punt
ist bekannt für ihre vielseitigen Abstraktionen und starken Kontraste. Punt abstrahiert aus den nackten Körpern unabhängige Formen. Ihr Ziel ist es damit Person und Körper und damit auch Mensch und gesellschaftliche Projektion voneinander zu trennen.
Huub Schilte und Jacqueline Portielje
loten die Möglichkeiten des Computers als künstlerisches Medium aus. Der Computer ist sowohl ihre digitale Dunkelkammer als auch ihr Zeichenbrett. Dabei gehen sie an die Grenzen von Realität und Fantasie.
Rutger ten Broeke
ist eine Schlüsselfigur für die Entwicklung der Fotokunst in den Niederlanden. Er ist für seine klassischen Schwarz-Weiß-Arbeiten, die den nackten Körper in den Mittelpunkt stellen, bekannt. Er erforscht die Beziehung zwischen dem weiblichen Körper und der Natur, was zu zeitlosen und harmonischen Fotografien führt. Er arbeitet ausschließlich analog und legt großen Wert auf äußerst hochwertige Drucke.
Walker Evans
zählt zu den bekanntesten Fotografen des 20. Jh. Er gilt als der Erfinder der Dokumentationsfotografie, wie die Werke für die Farm Security Administration, die die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise dokumentieren. Seine Werke sind “literal, maßgeblich, transzendent”. Seine Fotokunst ist in Museumssammlungen vertreten und war Teil von Retrospektiven im Metropolitan Museum of Art und des George-Eastman-Museums.
Roy Kahmann Sammler und Unternehmer gründete 2004 die Gallery Kahmann. Anfangs war er ausschließlich auf niederländische Vintage-Fotografien fokussiert. Im Laufe der Jahre öffnete sich der Blickwinkel der Galerie.
Neben einer großen Sammlung an Vintage-Fotografien der Jahre 1930–1980, zeigt die Galerie auch knapp 30 zeitgenössische Fotografen. Mit dem Kahmann Gallery LAB wurde eine Institution zur Ausbildung und Förderung junger Talente geschaffen. Mit der Pop-up-Galerie streckte Kahmann seine Fühler nach Berlin aus.
Immobilieninvestor Udo Krollmann machte seine Leidenschaft für die Kunst zum Business. Erstmals stellte er mit der Gallery Kahmann einen Teil seiner umfassenden Kunstsammlung in Berlin aus. Krollmann eröffnet demnächst auch in seiner Heimatstadt Hagen eine Galerie.
Die lebendige Kunstszene in der Hauptstadt entwickelt sich so rasant, dass sie immer interessanter für internationale Künstler und Kunstsammler wird.
MARTINA MANIKOWSKI