Auf leisen Pfoten schleicht sich der Panther an, setzt zum Sprung an und landet in den Händen der Sieger. Nach den Musik-Panthern wurden im Berliner Delphi-Palast die Film-Panther verliehen. Das geschmeidige Tier in rot ist die Siegestrophäe des New Faces Award, der seit 1998 von dem People-Magazin “Bunte” verliehen wird. Jeweils drei Talente von Morgen waren in den Kategorien „beste Nachwuchsschauspielerin“, „bester Nachwuchsschauspieler“ und „bester Debütfilm“ nominiert.
New Faces Award 2022 – nominiert sind
Die hochkarätig besetzte Jury hatte es nicht leicht, einen Sieger in der jeweiligen Kategorie zu küren, denn sie alle sind hervorragende Nachwuchsschauspielerinnen und ‑schauspieler und Regieerstlinge. In der Jury waren zum ersten Mal auch der Vorjahresgewinner Bruno Alexander und –gewinnerin Soma Pysall vertreten, neben so bekannten Größen aus dem Filmmetier wie den Produzenten Nico Hofmann und Regina Ziegler, CineStar-Geschäftsführer Oliver Fock, den Schauspielerinnen Andrea Sawatzki und Anna Maria Mühe, Casting-Direktorin Stefany Pohlmann sowie Bunte-Chefredakteur Robert Pölzer und Georg Seitz, Bunte-Ressortleiter Film, Fernsehen, Medien.
„Beim New Faces Award ist bereits die Nominierung ein bahnbrechender Erfolg, denn fast alle unserer Nominierten haben im Nachgang große Karrieren gestartet.
Alle Gewinner:innen haben großes Potenzial,
so dass wir noch viele herausragende Projekte und schauspielerisches Meisterwerk von ihnen sehen werden. “, sagte Bunte-Chefredakteur Robert Pölzer im Namen der Jury.
Das im Nachgang große Karrieren starteten, stimmt. Einer von ihnen war einst der Regiedebütant Florian Henckel von Donnersmarck. Er erhielt viele Auszeichnungen, darunter den New Faces Award Film, gewann dann 2007 den Oscar und 2019 eine Oscar-Nominierung. Er gehört seitdem zu den ganz Großen im Filmbusiness.
Als beste Nachwuchsschauspielerinnen waren nominiert:
Lia von Blarer, Naemi Florez und Lea Drinda
Gewinnerin Lea Dindra erhielt den Preis für ihre Rolle als nichtbinäre Charlie in der ZDFneo-Serie „Becoming Charlie“. Die Jury sagt ihr eine internationale Karriere voraus.
„Sie stürzt sich regelrecht in ihre Rollen, sie tut das mit bewundernswertem Mut und ist dabei völlig uneitel.
Lea Drinda funkelt die Spielwut aus den Augen,
als junger Mensch auf Identitätssuche überzeugt sie die Zuschauer:innen nicht nur, sie überwältigt sie mit ihrer Energie. Sie ist ein Talent, das im Fernsehformat der Mini-Serie ‚Becoming Charlie‘ begeistert, dass man aber unbedingt auch auf der großen Kino-Leinwand sehen möchte,“ begründete die Jury
Als beste Nachwuchsschauspieler waren nominiert:
Jonas Holdenrieder, Milan Herms und Bless Amada
Zum Sieger gekürt wurde Milan Herms für seine Hauptrolle in dem Spielfilmdrama „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe“. Der Jury gefiel seine besondere Art des Schauspiels.
Sein Spiel ist so subtil wie die Sprache, die ihm das Drehbuch vorgibt.
Milan Herms stellt sich in dem Kinofilm ‚AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe‘ der großen Herausforderung, als Newcomer neben einer Star-Schauspielerin (Sophie Rois) zu bestehen – und meistert sie auf seine ganz eigene beeindruckende Weise. Die Liebesgeschichte zwischen einem 19jährigen und einer deutlich älteren Frau ist eine Gratwanderung, die nur durch besondere schauspielerische Leistung glaubwürdig werden kann. Milan Herms nimmt man diese Liebesgeschichte von Anfang an ab,“ urteilte die New Faces Film Jury.
In der dritten Kategorie bester Debütfilm waren nominiert:
Pascal Schröder, Kurdwin Ayub und Sophie Linnenbaum (die krankheitsbedingt fehlte)
Regisseurin Sophie Linnenbaum erhielt für ihren Kinofilm „The Ordinaries“ die rote Panthertrophäe. Der Film lief schon auf dem kürzlich zu Ende gegangenen Münchener Filmfest 2022. Die Jury räumt auch ihr große internationale Chancen ein. Sophie Linnenbaum konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Dafür landete der Panther mit einem gezielten Sprung in den Händen von The Ordinaries-Produzentin Britta Strampe.
„Die Idee zu diesem Film ist frisch und frech, die Inszenierung erstklassig, die Bildsprache kreativ und das Setting, das die Regie dem Figurenensemble schafft, auffallend liebevoll. Sophie Linnenbaum wird für ihre Gesamtleistung ihres herausragenden Abschlussfilms „The Ordinaries“, der an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf mit begrenztem Budget gedreht wurde, ausgezeichnet. Ihre Geschichte spielt in einer Gesellschaft, die streng eingeteilt ist in Hauptrollen, Nebenrollen und Outtakes und verhandelt das wichtige Thema
– dazugehören oder ausgegrenzt werden – auf eine sehr kluge Art,
meinte die Jury.
Moderator Amiaz Habtu führte mit Wortwitz durch die Verleihung und zwischendurch unterhielt Schauspieler Timur Bartels musikalisch das Publikum. Auf der anschließenden Party verriet uns Regiedebütant Pascal Schröder, dass ihn der rote Panther ganz knapp verfehlt hat. Sein Erstlingsfilm „The Social Experiment“ kommt in Kürze in die Kinos.
Martina Manikowski