Kamele in der Wüste Wadi Rum in Jordanien
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7 erstaun­li­che Fak­ten über Jordanien

Das Hasche­mi­ti­sche König­reich Jor­da­ni­en hat so eini­ge sehr berühm­te Sehens­wür­dig­kei­ten zu bie­ten. Dazu gehö­ren u. a. die Fel­sen­stadt Petra, die Wüs­te Wadi Rum, das Tote Meer oder die anti­ke Stadt Gera­sa. Sie sind auf der gan­zen Welt bekannt.

Auch wis­sen noch vie­le Men­schen, dass das Land eine Mon­ar­chie ist, die meis­ten Ein­woh­ner Mus­li­me sind und die Haupt­stadt Amman heißt. Aber wis­sen Sie, dass in der Sci­ence-Fic­tion-Serie „Star Trek“ König Abdul­lah in einer Mini-Rol­le zu sehen ist oder das unter der Wüs­te Wadi Rum das größ­te Was­ser­re­ser­voir Jor­da­ni­ens liegt oder das Weih­nach­ten ein offi­zi­el­ler Fei­er­tag ist?

Antike Säulen von Gerasa säumen die moderne Stadt Jerash in Jordanien
Anti­ke Säu­len von Gera­sa säu­men die moder­ne Stadt Jerash

Der König als Leut­nant auf der Enterprise

Jor­da­ni­ens König Abdul­lah II ist ein gro­ßer Fan der US-ame­ri­ka­ni­schen Sci­ence-Fic­tion-Serie „Star Trek“. Wir schrei­ben das Jahr 1996: da war er noch Prinz, bereits ver­hei­ra­tet mit Rania und Kron­prinz Hus­sein schon zwei Jah­re alt.

In die­sem besag­ten Jahr gab er in einer klei­nen Neben­rol­le in einer der Fol­gen von „Star Trek: Raum­schiff Voy­a­ger“ sein Film­de­büt. Gleich in der Eröff­nungs­se­quenz ist er in einer „Enter­pri­se-Uni­form“ als lächeln­der „Lieu­ten­ant Juni­or Gra­de“ zu sehen. Text hat­te er kei­nen zu sprechen.

Hoch über Amman flat­tert eine 1.800 Qua­drat­me­ter gro­ße Flagge 

Die riesengroße Flagge ist weit sichtbar über Jordaniens Hauptstadt Amman
Die rie­sen­gro­ße Flag­ge ist weit sichtbar 

Wer in der Haupt­stadt auf dem Zita­del­len Hügel steht, ent­deckt sofort in der Fer­ne, die über einem der 19 Stadt­hü­gel wehen­de über­di­men­sio­na­le Fah­ne. Der frei­ste­hen­de Fah­nen­mast ist der siebt­höchs­te der Welt. 126,8 Meter ragt er in die Höhe. Die jor­da­ni­sche Flag­ge hat eben­falls gigan­ti­sche Aus­ma­ße – 60 mal 30 Meter!

Der sie­ben­za­cki­ge wei­ße Stern auf dem roten Drei­eck hat gleich eine dop­pel­te Bedeu­tung: Er steht für die sie­ben Ver­se der ers­ten Sure des Korans und für die Ein­heit der ara­bi­schen Stäm­me. Des Wei­te­ren wahr­schein­lich auch für die sie­ben Hügel, auf denen Amman, wie einst Rom, erbaut wurde.

Das Was­ser­re­ser­voir unter der Wüste

Blick in die die Wüste Wadi Rum in Jordanien
Die Wüs­te Wadi Rum

Das Land am Jor­dan gehört zu den tro­ckens­ten der Erde. Ent­spre­chend spar­sam muss mit dem vor­han­de­nen Was­ser, das in den jor­da­ni­schen Haus­hal­ten aus dem Hahn fließt, umge­gan­gen werden.

Unglaub­lich, aber wahr: Aus­ge­rech­net hier unter der Wüs­te liegt der größ­te Grund­was­ser­spei­cher des Lan­des. Wahr­schein­lich ist es auch das letz­te Was­ser­re­ser­voir auf jor­da­ni­schem Ter­ri­to­ri­um. Da es sich um so genann­tes fos­si­les Was­ser han­delt, das mehr als 30.000 Jah­re alt ist wird es sich nicht erneu­ern. Durch die För­de­rung wird es also immer weni­ger und wohl in eini­gen Jahr­zehn­ten erschöpft sein.

Oli­ven­hai­ne, soweit das Auge reicht

Olivenernte in Jordanien
Oli­ven­ern­te in Jordanien

Hier wach­sen Unmen­gen von Med­jool-Dat­tel-Pal­men. Ihre Früch­te schme­cken beson­ders süß, vor allem, wenn sie vom Ufer des Toten Mee­res stam­men. Doch es gibt noch eine wei­te­re Frucht, die in gro­ßen Men­gen geern­tet wird: Oliven.

Mehr als 20 Mil­lio­nen Oli­ven­bäu­me wach­sen im gan­zen König­reich, vor allem im frucht­ba­ren Nor­den des Lan­des. Jähr­lich wer­den rund 50.000 Ton­nen Oli­ven geern­tet und ca. 23.000 Ton­nen Oli­ven­öl pro­du­ziert. Die ältes­ten Oli­ven­bäu­me haben ver­mut­lich schon die Römer vor­bei­zie­hen sehen. Zum Ver­gleich: etwas über 11 Mil­lio­nen Ein­woh­ner zählt das Land. Dat­tel­pal­men gibt es nur rund 650.000.

Ob Rama­dan oder Weih­nach­ten – Fei­er­ta­ge für alle 

In Jordaniens Hauptstadt Amman die Al-Hussein-Moschee
In Jor­da­ni­ens Haupt­stadt Amman die Al-Hussein-Moschee 

Die Staats­re­li­gi­on ist der Islam. Aller­dings wird er bei Wei­tem nicht so streng gelebt wie in man­chen Nach­bar­staa­ten. Es gibt z. B. kei­ne Kopf­tuch­re­ge­lung für Frau­en. Über 92 Pro­zent der Bevöl­ke­rung sind sun­ni­ti­sche Mus­li­me. Nur rund sechs Pro­zent beken­nen sich zum Chris­ten­tum. Jedoch, Christ­li­che Fei­er­ta­ge – ers­ter und zwei­ter Weih­nachts­fei­er­tag sowie Kar­frei­tag, Oster­sonn­tag und Oster­mon­tag – sind natio­na­le Fei­er­ta­ge. Das bedeu­tet für die gesam­te Bevöl­ke­rung arbeits­freie Tage.

Natio­nal­ge­richt „Man­saf“

Die Jor­da­ni­er sind sehr gast­freund­lich und die Küche bie­tet unglaub­lich schmack­haf­te Köst­lich­kei­ten. Zu den tra­di­tio­nel­len Vor­spei­sen – Mez­ze – wer­den feins­ter Hum­mus, Taboulé, kros­se Fal­a­fel, fri­sche Sala­te wie „Fatoush“ mit frit­tier­ten Brot­stück­chen oder lecke­re Cremes wie das Auber­gi­nen­pü­ree „Mut­ab­bal“ ser­viert. Das Natio­nal­ge­richt aber ist „Man­saf“.

Es besteht vor allem aus Reis und Lamm­fleisch, das in Brü­he und Jameed, einem Zie­gen­jo­ghurt, gekocht wird. Dazu kom­men Zwie­beln, Knob­lauch, Zimt, Man­deln, Nüs­se und die ara­bi­sche Gewürz­mi­schung Baha­rat. Man­saf kommt im Hasche­mi­ti­schen König­reich zu allen gro­ßen und klei­nen Fes­ten auf den Tisch. Die UNESCO hat es zum imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­be erklärt.

Wein­land Jordanien

Alko­hol­kon­sum ist im Islam nicht erlaubt. Und den­noch, auch hier geht man mit der Aus­le­gung groß­zü­gig um. Es gibt vie­le Wein­ber­ge und sehr gute Win­zer. Letz­te­re sind aller­dings in der Regel Chris­ten. Schon in bibli­schen Zei­ten wur­de im Jor­dan-Tal Wein­an­bau betrie­ben und auch in der Naba­tä­er­stadt Petra gab es Wein.

Heu­te wer­den süd­lich von Amman, rund um die Stadt Mad­a­ba, auf ins­ge­samt etwa 3.200 Hekt­ar vor allem die Sor­ten Caber­net Sau­vi­gnon, Char­don­nay, Mer­lot, Mus­cat Blanc, Pinot Gris und Sau­vi­gnon Blanc ange­baut. Zu kau­fen gibt es Wein, Cham­pa­gner und wei­te­re Spi­ri­tuo­sen nur in Liquorstores.

Die Mosche Jesus Christus in Madaba. Im hinterland ist das große Weinanbaugebiet Jordaniens
Die Mosche Jesus Chris­tus in Mad­a­ba. Im Hin­ter­land liegt das gro­ße Wein­an­bau­ge­biet Jordaniens.

Die­ses ein­zig­ar­ti­ge und viel­sei­ti­ge Land bringt Besu­chern den Zau­ber des Ori­ents näher. Es ist mit sei­nen anti­ken Stät­ten ein wah­res Para­dies für Kul­tur­rei­sen­de aus der gan­zen Welt. 

Ad Deir – on top

Eine nicht ganz so bekann­te Sehens­wür­dig­keit wie das Schatz­haus, denn der Weg dort­hin führt steil in die Höhe.

Blick auf das Ad Deir Kloster in Petra, Jordanien
Ad Deir trohnt hoch oben über Petra

Ad Deir, auch bekannt als das “Klos­ter”, ist – neben dem bekann­te­ren Schatz­haus – ein wei­te­rer monu­men­ta­ler Bau im anti­ken Petra in Jor­da­ni­en. Es ist eines der beein­dru­ckends­ten Bau­wer­ke in der his­to­ri­schen Stadt. Das impo­san­te Stein­ge­bäu­de ist von den Naba­tä­ern im 1. Jahr­hun­dert in den Fels gehau­en wor­den. Mit einer Höhe von 45 Metern und einer Brei­te von 50 Metern ist es höher und sogar dop­pelt so breit wie das berühm­te­re Schatzhaus.

Der Weg zum Ad Deir kann schon eine Her­aus­for­de­rung sein. Etwa 800 Stu­fen in unter­schied­li­chen Höhen füh­ren kon­ti­nu­ier­lich steil nach oben durch die fel­si­ge Land­schaft. Atem­be­rau­ben­de Aus­bli­cke auf die anti­ken Rui­nen von Petra schaf­fen klei­ne Ver­schnauf­pau­sen. Am Ende wird der teil­wei­se müh­sa­me Auf­stieg durch den über­wäl­ti­gen­den Blick auf das spek­ta­ku­lä­re Ad Deir Monu­ment belohnt.
MARTINA MANIKOWSKI

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