begehbarer Kleiderschrank Stauraumlösung
Design

Platz ohne Ende

Ord­nung ist das hal­be Leben – beson­ders im Kleiderschrank

Mit die­sen Stau­raum­lö­sun­gen wer­den Klei­dung und Acces­soires stil­voll verstaut

Erin­nern Sie sich noch an „Sex and the City“? Die ein­kaufs­wü­ti­ge Car­rie Brad­shaw bekommt von ihrem „Mr. Big“ ein Luxus-Appar­te­ment gezeigt. Doch nicht der atem­be­rau­ben­de Blick über Man­hat­tan oder das edle Holz­par­kett ent­lo­cken ihr spit­ze Begeis­te­rungs­schreie, son­dern das Anklei­de­zim­mer mit sei­nen hin­ter­leuch­te­ten Milch­glas­tü­ren. „Oh my god“ bringt sie nur her­aus. „Das ist Lie­be auf den ers­ten Blick.“ Erst als sie ihre neu erstan­de­nen High Heels auf das Schuh­bord stellt, ist sie sich sicher, dass sie nicht träumt.

Begeh­ba­re Klei­der­schrän­ke erfreut jedermann

Nicht nur Frau­en, auch Män­ner freu­en sich über begeh­ba­re Klei­der- schrän­ke: end­lich ein Ort, an dem alle Schu­he, Klei­der, Hosen, Kra­wat­ten, Taschen, Blu­sen und Gür­tel, ja sogar das Bügel­brett und die Man­schet­ten-knöp­fe einen fes­ten Platz haben. Wer einen eige­nen Raum dafür erüb­ri­gen kann, wohl­mög­lich sogar mit Tages­licht, um sich vor dem Spie­gel im rech­ten Licht zu betrach­ten, hat es gut. Doch auch auf weni­ger Qua­drat­me­tern lässt sich ein Walk-In-Clo­set dank cle­ve­rer Schrank­sys­te­me unter­brin­gen. „Mit Hil­fe von drei Gleit­tü­ren lässt sich zum Bei­spiel eine Ecke in einem Zim­mer abtren­nen. Auf die­se Wei­se ent­steht ein drei­ecki­ger Klei­der­schrank“, sagt Uta Berg­mann von der Fir­ma Raum­p­lus. Auch Wand­schrä­gen in einem Dach­ge­schoss oder Nischen kön­nen zu Stau­raum werden.

Eine exak­te Pla­nung ist dabei das A&O

Eini­ge Fir­men bie­ten dafür digi­ta­le Pla­nungs­hil­fen zum Her­un­ter­la­den auf ihrer Inter­net­sei­te an. Dabei macht der Kun­de eine Bestands­auf­nah­me, was er genau in sei­nem Schrank unter­brin­gen will und wo. Hand­tuch­sta­pel wer­den aus­ge­mes­sen, hän­gen­de Klei­der gezählt und schließ­lich kön­nen auch noch sinn­vol­le Acces­soires und Ord­nungs­hil­fen ein­ge­plant wer­den wie ein

Aus­zug für Gür­tel, eine aus­zieh­ba­re Klei­der­stan­ge, um die Gar­de­ro­be zusam­men­zu­stel­len, Käst­chen, in denen die Unter­wä­sche nach Sets sor­tiert wird, oder ein schma­les Fach fürs Bügel­brett. Um den Schrank nach ergo­no­mi­schen Gesichts­punk­ten sinn­voll zu gestal­ten, wird auch die Kör­per­grö­ße ein­be­zo­gen. Din­ge, an die man oft ran muss, soll­te man ohne über­mä­ßi­ges Bücken oder Stre­cken errei­chen können.

Star-Desi­gner Pier­ro Lis­so­ni ist fest davon über­zeugt, dass der Klei­der­schrank einen ähn­li­chen Image­wan­del durch­macht wie das Bade­zim­mer, wel­ches sich in den letz­ten Jah­ren von der Nass­zel­le zum Well­ness­tem­pel mau­ser­te. Dank emo­tio­na­ler Mate­ria­li­en wie ver­schie­de­ne Holz­ar­ten und stim­mungs­vol­ler Beleuch­tung ver­än­dert sich der Schrank eben­falls zu einem Ort, an dem man sich ger­ne auf­hält. Dabei kommt die Funk­tio­na­li­tät aber nicht zu kurz. Zum Bei­spiel las­sen sich Lis­so­nis Sys­te­me wie „Han­gar“ für die Fir­ma Lema oder „Sto­rage“ für Por­ro ohne viel Auf­wand von einem gewöhn­li­chen in einen begeh­ba­ren Klei­der­schrank ver­wan­deln, was bei einem Umzug inter­es­sant sein kann.

Doch es muss nicht immer Holz sein. Die ita­lie­ni­sche Fir­ma Lago hat das Sys­tem „Et Voi­là“ erfun­den, das die Klei­dung hin­ter einer Stoff­wand ver­birgt. Dabei han­delt es sich nicht um einen locker her­un­ter hän­gen­den Vor­hang. Ein Magnet­me­cha­nis­mus hält den Stoff unten straff am Rah­men. Je nach Raum­ge­stal­tung kann der Schrank ent­weder vor der Wand unsicht­bar wer­den oder einen bewuss­ten Akzent set­zen. Der Stoff ist extrem robust, was­ser­- und staub­ab­wei­send und zugleich pflegeleicht.

begehbarer Kleiderschrank
begeh­ba­rer Klei­der­schrank von B&B Italia

Eben­falls aus Ita­li­en stammt die edle Stau­raum­lö­sung „Back­stage“ von B&B Ita­lia. Anto­nio Cit­te­rio ließ sich bei sei­nem grad­li­ni­gen Ent­wurf von moder­ner Archi­tek­tur inspi­rie­ren. In dem voll­stän­dig begeh­ba­ren Klei­der­schrank ver­wen­de­te er nur edels­te Mate­ria­li­en wie Holz, lackier­te Ober­flä­chen oder Leder. Dank einem platz­spa­ren­den Öff­nungs­me­cha­nis­mus der Türen kann der Innen­raum per­fekt aus­ge­nutzt wer­den. Car­rie Brad­shaw aus „Sex and the City“ wäre begeistert. 

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Info

Text erst­ma­lig erschie­nen in celes­Que Aus­ga­be 06/​2015

Text: Judith Jenner

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